Moin!
Wie geht’s, hoffentlich gut, ich kann nicht klagen, Dankeschön.
Wie der ein oder andere, der heute Nacht auf Twitter war, womöglich gelesen hat, habe ich es mir in den Kopf gesetzt, dieses Jahr einen Blog zu starten und, na ja, hallo!
Das ist für mich ja schon beinahe ein großer Schritt, denn wenn es eine Sache gibt, die ich richtig gut kann, dann ist das Dinge einfach nicht zu tun. Oder nicht zu Ende zu bringen.
Ich bin faul. Ich bevorzuge zwar die Ausdrücke „selektiv fleißig“ oder „bedürftig nach besonders viel mentaler Stimulation“, aber nein, ich bin einfach unfassbar faul. Das ist ja prinzipiell gar kein großes Problem; viele Leute sind faul. Ich wette die meisten von euch haben sich schon dabei ertappt, wie sie statt Hausaufgaben oder von mir aus auch statt dem Wohnungsputz viel lieber zum Playstation-Controller gegriffen haben. Bei mir ist das, denke ich, noch einen Ticken schlimmer. Ich bin de facto so faul, dass ich nicht mal mehr Dinge tue, denen ich gerne nachgehe, sondern schlichtweg viel lieber Wände anstarre, denn das ist nun mal wesentlich einfacher. Kaum etwas ist einfacher als nichts tun.
Ich muss wohl nicht erwähnen, dass das keine sonderlich gute Haltung ist. Ich stehe mir damit regelmäßig selbst im Weg und das ist schade, denn, sofern ich mal etwas zu Ende bringe, ist das generell nichts, was ich verstecken müsste. Ich bin stolz auf meine Arbeit. Ich arbeite lediglich kaum bis phasenweise gar nicht. Das will ich dringend ändern und von daher: dieser Blog.
Was man hierzu sagen muss: Das ist jetzt nicht mein erster Versuch an sowas. Bereits vor etwa 1 1/2 Jahren, wenn ich mich nicht irre, habe ich mich an einem Blog versucht. Ich habe ein Konzept entwickelt, umgesetzt, meinen ersten Beitrag geschrieben, veröffentlicht und festgestellt, dass alles absolut schrecklich war. Dementsprechend beendete ich das Ganze dann auch direkt nach besagtem Beitrag und hinterließ meinen ersten Blog in den Tiefen des Internets, in der Hoffnung, dass das nie wieder jemand ausbuddelt.
Ich bin ja aber kein Idiot. Ich habe den letzten Blog mental Revue passieren lassen – das war nicht schön – und gegrübelt, warum der letzte auf Anhieb so schlecht war, denn, ganz ehrlich gesagt, ich habe den Blog nur nicht weitergeführt, da mir sofort klar war, dass das alles einfach von vorne bis hinten nicht funktionierte und mir meine Zeit beim besten Willen nicht wert war. Ich hatte kein Interesse daran das Ganze zu reparieren, da ich schon gar nicht wusste, wo ich überhaupt anfangen sollte.
Bekanntlich lernt man im Optimalfall jedoch aus seinen Fehlern. Tue ich auch.
Dementsprechend habe ich ein Konzept entwickelt, arbeite daran, dieses umzusetzen, schreibe gerade meinen ersten Beitrag und werde diesen auch demnächst veröffentlichen. Die Sache hier steht unter einem guten Stern.
Das ist ja jetzt alles weder schön noch gut, aber warum erzähle ich das jetzt überhaupt? Ganz einfach: spilled milk.
„Don’t cry over spilled milk“ – ein englisches Sprichwort, was übersetzt so viel bedeutet wie: „Was passiert ist, ist passiert“. Mein erster Blog ist für mich spilled milk. War ein bisschen blamabel, ich bin da nicht unbedingt stolz drauf, aber ist auch egal. Ich will mir ein neues Glas Milch greifen, es nicht einfach verschütten, sondern mit voller Wucht auf den Boden schmettern, am besten noch in ein paar Scherben latschen, weiter zur Notaufnahme rattern, entfernen und nähen lassen und anschließend die mittlerweile saure Milch aufwischen, denn es ist ein wirklich schöner Sommertag und meine ganze Wohnung stinkt jetzt. Was passiert ist, ist passiert, damit etwas passiert, muss man aber auch etwas machen und das tue ich viel zu häufig nicht. Die Sache ist nämlich folgende: Etwas Dummes tun, ist meist weiterhin besser als gar nichts zu tun. Wer nichts tut, der bleibt stehen, wird stocksteif und nimmt das mit dem „vor sich hin vegetieren“ so wörtlich, dass man ihn tatsächlich mit einer Pflanze verwechseln könnte. Daher der Name dieses Blogs: Spill Milk. Präsens.
Ich will, dass nicht nur ich, sondern ein jeder richtig schön viele dumme Sachen macht (an dieser Stelle sollte ich eventuell anmerken, dass es auch dumme Sachen gibt, aus denen man nichts lernt, zum Beispiel die Verschwendung von Nahrungsmitteln, also verschüttet doch bitte nicht wirklich wahllos Milch) und daraus lernt. Spill Milk. Oder wie Neil Gaiman es so schön gesagt hat:
Go and make interesting mistakes, make amazing mistakes, make glorious and fantastic mistakes. Break rules. Leave the world more interesting for your being here.
Irgendwer von euch denkt sich jetzt sicherlich: „Toni, komma runter, du hast einen Blog gestartet, nicht etwa ne Firma.“
Klar, aber wenn man das hier halbwegs aufmerksam gelesen hat, sollte man feststellen können, dass es hier grad gar nicht so wirklich um den Blog geht. Ich reflektiere. Es geht bisher um ein gewisses Mindset, dass ich versuche mir anzueignen, bei welchem mir all das hier helfen soll.
Tja, habt ihr bis eben bestimmt gar nicht wirklich realisiert. Ist in Ordnung, wäre mir wahrscheinlich auch nicht aufgefallen. Ach, machen wir uns nichts vor, ich habe bis eben nicht einmal realisiert, dass ich darüber schreibe.
Worum geht es denn jetzt aber überhaupt hier? Was will ich hier genau machen?
Ganz ehrlich: ist ein ziemlich blödes Gefühl festzustellen, dass man den wichtigsten Teil bei seiner ach so tollen Konzeption vergessen hat.
Ich weiß es noch nicht genau. Grobe Ideen wären Sachen mit denen ich mich befasse und über die ich für meinen Geschmack zu wenig reden kann. Dinge wie Literatur oder allgemein Kunst. Ich werde auf jeden Fall Kurzgeschichten meinerseits hierüber veröffentlichen – darauf freue ich mich tatsächlich schon. Die eigene Literatur mal in die Öffentlichkeit tragen. Coole Sache.
So viel weiß ich zumindest: das hier soll kein Podium der Selbstdarstellung werden, dafür habe ich sowas wie Instagram – das hier wird ein Ventil. Da sind mir meine Freunde sicherlich sehr dankbar, denn sonst quatsche ich die damit voll und na ja, du liest das hier freiwillig, die müssen da einfach durch. Der Plan ist zumindest, dass ich hier so alle ein bis zwei Wochen was reinschreibe, aber ich will mich da auch nicht wirklich festlegen.
Ich freue mich zumindest. Ich denke, das wird gut und wenn nicht, dann halt nicht. Hoffen wir zumindest mal, dass ich dieses Mal noch einen zweiten, dritten, vierten Beitrag schreibe. Wir werden sehen. Bis dahin allerdings:
Spill Milk.
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